Bei der Havelklassik

Holzjollenkreuzer unter Segel

[29.06.2024, Annemarie, Paul und André]

Havelklassik bei wenig Wind, 30 Grad und Sonnenschein, wie kann das nur jedes Mal so sein?

7.50 Uhr sind wir durch das weitgehend noch schlafende Potsdam nach Spandau zum ASV an der Scharfen Lanke aufgebrochen. Die letzten Feinheiten an der alten Dame (R114) für die Regatta mussten noch - während der Motor säuselte - eingestellt werden. Nach passieren der Glienicker Brücke wurden Mast gestellt und Segel angeschlagen. Auf Höhe Wannsee konnten die ersten Schleppverbände und weitere alte Schönheiten aus den Berliner Vereinen gesichtet werden, die dann auch mit uns Richtung ASV liefen. Es war ein Stelldichein formvollendeten alten Damen/Herren; das Starterfeld zählte 63 klassische Holzboote. Einfach wundervoll anzusehen und noch viel schöner mittendrin dabei zu sein. Startverschiebung und Bahnverkürzung aufgrund des ausbleibenden Windes konnten der Stimmung keinen Abriss tun. Einige weitere Potsdamer Boote konnten gesichtet werden und wir bereiteten uns für den Start vor. Es frischte dann doch etwas auf, wenn auch unbeständig. Der Start erfolgte in zwei Gruppen, wir als Jollenkreuzer durften zuerst starten, die Kielboote 10 Minuten später. Am Start sind wir gut weggekommen und die Wendetonne konnte als zweiter Jollenkreuzer passiert werden. Wow, damit hätten wir nicht gerechnet. Die Berliner Gewässer sind uns nicht unbekannt, jedoch immer wieder spannend, wie sich hier der Wind verhält. Wir kreuzten noch, und hinter uns kam das Feld mit Wind von Achtern und unter Spi angerauscht. Es ist teilweise Glück, aber auch ein Lesen des Windes notwendig, damit man hier schnell auf die Dreher reagieren kann und im richtigen Moment die Entscheidung zur Wende trifft. Am Ufer hatte man durch Thermik das Glück, noch etwas weiter nach vorne geschoben zu werden. Wir wählten die Mitte des Gewässers aus und mussten leider feststellen, dass um uns alle Boote fuhren. Von hinten klaute uns dann noch die Prosit, ein 15KR Seekreuzer von Max Oertz gezeichnet mit 185m2 Segelfläche ohne Spi gerechnet, den Wind. Wir haben es dann aber noch ganz knapp vor ihr ins Ziel geschafft.

Anschließend erfolge das obligatorische Anlegen für Versorgung mit Speis und Trank sowie zum Austausch mit den anderen Crews, bevor es unter Segel wieder in den Heimathafen ging. Am Ende des Tages bleiben ein 8. Platz in der Gesamtwertung, zweit-bestes Boot aus Potsdam und die viertschnellste Zeit in unserer Klasse, trotz einiger Fehler, sowie zwei Daumen hoch vom Großmeister Wolfgang Schreck (SVPA), der einen souveränen ersten Platz bei den Jollenkreuzern mit seiner Crew ersegelte. Im Ganzen ein wunderschöner Segeltag.

Ahoi

Fotos gibt es hier: https://www.sailpower.de/?p=11981