20.10.2017
Am 14. Oktober 2017 ist Peter Noske, von allen liebevoll "Pit" genannt, auf seinen letzten großen Segeltörn gegangen. Es hat schon etwas Ironisches, denn an diesem Tag haben wir auch die letzten Boote aus dem Wasser geholt und damit endgültig die Segelsaison abgeschlossen.
Pit war ein stets engagiertes Vereinsmitglied, der auch weit über die Grenzen Potsdams hinaus bekannt war. Er hat sich über Jahrzehnte zusammen mit seiner Frau Gisela im Vorstand unseres Vereins BSG Traktor Potsdam/Potsdamer Segler-Club Wiking e.V. als Sportwart und Vorsitzender einen Namen gemacht. Aber auch im Bund Deutscher Segler, später Verband Brandenburgischer Segler, war er über Jahre vertreten. Eine seiner großen Hinterlassenschaften wird aber immer die Nikolausregatta sein. Als er früher mit Gisela und seinen Kindern mit dem Piraten über die Regattabahnen Ostdeutschlands gezogen ist, entstand aus einer Schnapsidee eine der größten und beliebtesten Ranglistenregatta der Bootsklasse Pirat - die Nikolausregatta. Er war quasi nicht nur der Erfinder, sondern auch der erste Gewinner der Regatta. Auch die Berliner Mauer hat vor ihm nicht halt gemacht. So schaffte er es, dass 1988 Helmut Loos und Karsten Bredt vom Hannoverschen Yachtclub über die Grenze kamen und im Namen des Segelvereins Lok Güstrow an der Regatta teilnahmen und gewannen. Aber nicht nur die Nikolausregatta trug seine Handschrift. Über Jahrzehnte organisierte er auch die "Paul Arndt Regatta", welche dann später den Namen "Traktor Regatta" und jetzt "Wikingregatta" trägt.
Der Segelsport und der Segelverein standen für Pit neben seiner Familie immer an erster Stelle. So nahm er zusammen mit Gisela erst auf ihrem Holzpiraten Beil 375 und dann mit dem Plastikpiraten Beil 2107 über Jahre aktiv an Regatten teil. Später segelten auch seine Töchter Heike und Christine einen Piraten. Selbst die Enkelkinder Mats und Stig gingen als erfolgreiche Segler aus der Familie hervor. Aber auch Piratensegler werden irgendwann einmal alt. So kauften sie sich erst den 15er Jollenkreuzer Windsbraut, dann den 20er Ilsebill und zum Schluss das Fahrtenschiff Timpete, um ihren Lebensabend auf dem Wasser und der Insel zu verbringen. Aber irgendwann wurde die Insel sein größtes Hinderniss. Nachdem Sie sich entschieden haben, das Boot schweren Herzens zu verkaufen, waren sie leider nur noch selten auf der Insel anzutreffen. Auch wenn sie es nur noch zu den Versammlungen und im vergangenen Jahr zur Siegerehrung der Nikolausregatta geschafft haben, kam Pit immer aus Überzeugung in Vereinskleidung.
Pit starb wenige Tage vor seinem 79. Geburtstag nach längerer Krankheit. Wir wünschen Gisela, Heike, Christine und den Enkeln Mats, Stig und Anni viel Kraft für die kommende Zeit. Sein Andenken werden wir immer in Ehren halten.
Auf Pit ein dreifaches Hacke ..., Hacke ..., Hacke ...!
Im Namen des Potsdamer Segler-Club Wiking e.V.
Matthias Markowski