17.06.2019
Letztes Jahr fiel die traditionelle Ausfahrt zum Deetzer Knie für uns leider aus. Unfallbedingt konnten wir unseren Jollenkreuzer nicht so schnell ins Wasser bringen. Dafür wurden wir in diesem Jahr allerdings mit einer regen Teilnahme belohnt.
Es nahmen Evi und Willi, Catrin und Jörni, Acki, Magdalena mit ihren Eltern Anni und Günni, Martin, Anja mir Ihren drei Jungs (Marius, Moritz und mir) sowie Anne, Fiona, Joschua und Tommi als auch Anika und Tom an der Ausfahrt teil. Somit waren vom Säugling bis zum Rentner alle Altersschichten aus unserem Verein vertreten. Catrin und Jörni luden Enkel, Tochter und Freunde mit ein und schon schnellte der Altersdurchschnitt drastisch nach unten. So viel Leben an einem Fleck ließ bei allen Beteiligten keine lange Weile aufkommen.
Evi und Willi waren bereits seit Montag vor Ort, gefolgt von Anika und Tom. Acki, Catrin und wir starteten am Freitagabend. Unsere Abfahrt verzögerte sich allerdings etwas, weil ich noch das ein oder andere auf den letzten Drücker organisieren musste. Ursprünglich wollten wir erst Samstag ablegen, aber durch die anhaltende Schönwetterlage wollten wir dann doch so schnell es geht aufs Wasser. Günni und Acki planten derweil unseren Jollenkreuzer dankensweise schon mal ab, sodass wir nach dem Bunkern von Wasser und dem Verstauen des Gepäcks doch schon um 20:20 Uhr ablegen konnten.
Der Wind kam aus der „richtigen“ Richtung und blies uns auf einem Am Wind Kurs mit 6 Knoten über den Templiner See. Als wir die Baumgartenbrücke erreichten setzte die Dämmerung ein. Jörni lieh uns netterweise eine Positionslampe und unter Motor ging es dann weiter bis hinter die Autobahnbrücke in Phöben. Den Anker warfen wir bei Kilometer 5 und übernachteten, zum dreier Päckchen gebunden, in Ufernähe. Am nächsten Morgen wunderte ich mich, warum die vorbeifahrenden Boote, uns so dicht zwischen Ufer und Anker passierten. Der zunehmende Wind hatte über Nacht gedreht und uns in die Fahrrinne abtreiben lassen. Also Anker hoch und im Päckchen gebunden nahmen wir unseren Kurs nach Deetz wieder auf. Kurz der Zufahrt zum Trebelsee blies uns ein ordentlicher Wind entgegen. Um nicht zurückzutreiben mussten wir einen zweiten Motor zu Hilfe nehmen. Der Wind und die Wellen ließen das Spritzwasser bis in die Plicht überkommen und duschte uns ungewollt mit.
Als wir schließlich gegen Mittag Deetz erreichten, kamen uns bereits Anika und Tom entgegengefahren als Willkommensgeleit entgegen. Wir legten mit Toms Hilfe gleich als Päckchen neben Evi und Willi an. Am Nachmittag erreichten dann noch Tommi und Günni zusammen mit Martin unseren Liegeplatz und komplettierten die diesjährige Pfingst-Ausflugs-Gesellschaft.
Die Pfingstfahrt im Revier wird traditionell von vielen Segelvereinen genutzt, um sich dort zu treffen und auch vereinsübergreifende Freundschaften zu pflegen. Doch in diesem Jahr waren hier in Deetz deutlich weniger Segler aus dem Revier vertreten als sonst. Etwas weiter lag ein Päckchen mit Booten aus dem Werderaner Segelverein Einheit sowie zwei Boote aus dem Fercher Verein. Dahinter lagen Annika und Matze mit Freunden von den Potsdamer Adlern und SGS. Somit stellte unser kleiner, 99. jähriger Verein doch eine verhältnismäßig große Anzahl von Schiffen und Mitglieder zu dieser Revierveranstaltung.
An Land nutzten die Kinder den anhaltenden Wind zum Kiten. Das versuchten auch ein paar Erwachsene. Mehr oder weniger erfolgreich. Der Wind schlief zum Abend ein und so genossen wir den schönen Sonnenuntergang in gemütlicher Atmosphäre.
Der Sonntag begann milder und windstill. Hier entfesselten wir nun das komplette „Kinder Bespaßungsprogramm“, welches aus Volleyballnetz, Wikingerschach, „4 gewinnt“ und Spielkarten bestand. Allerdings haben die Wasserspritzpistolen und übergroße Luft-Box-Handschuhe von Anika und Tom die Kids weit mehr zum Spielen inspiriert als das, was die anwesenden Eltern aufgetischt hatten.
Der Spaß hatte dann am Montagmittag ein, wie alle fanden, zu frühes Ende. Heimfahrt war angesagt. Da niemand so richtig Lust dazu hatte, nahmen wir uns alle etwas mehr Zeit beim Verstauen und auf klarieren. Der Wind verweigerte sich ebenso und so fuhren wir unter Motor wieder in Richtung Planitz Insel. Anja zauberte noch unterwegs ein leckeres Mittag aus den Grillresten vom Vorabend. Auf dem Templiner zogen wir dann noch unsere Jungs hinter uns her und so tingelten wir langsam in der brütenden Hitze Richtung Steg. Dort legten wir dann gegen 18 Uhr an. Während des Ausräumens ertappte ich mich bei dem Gedanken, am liebsten gleich wieder abzulegen. Aber der bevorstehende Alltag und das nahende Unwetter ließen mich diesen Gedanken gleich wieder verwerfen. Zumindest, für etwa ein Jahr. Denn dann fahren wir wieder zu Pfingsten raus.
Euer Andreas